Zu fast jedem beliebigen Thema sind etliche Youtube-Videos, hunderte Bücher und Millionen gut recherchierte Artikel verfügbar. Wissen ist nahezu unbegrenzt vorhanden. Und vor allem verdammt schnell. Mit wenigen Klicks können wir herausfinden, wie wir lästige Pfunde loswerden, wie wir eine Firma gründen oder wie wir unsere Finanzen besser aufstellen. Am Wissen scheitert’s nicht, wenn wir nicht in die Umsetzung kommen. Deine Stärken und Bedürfnisse sind starke Verbündete, um das Umsetzungsproblem zu lösen.
Wissenshunger ist grundsätzlich positiv
Dich in ein neues Fachgebiet wirklich reinzugraben, kann riesige Freude machen. Vor allem, wenn du dir das neue Lernfeld selbst ausgesucht hast. Die Basics hast du schnell recherchiert. Wenn dich das Thema richtig packt, kannst du immer weiter ins „Rabbithole“ hinuntersteigen.
Das Angebot von kostenlosen Inhalten ist riesig. Für hochwertigere Inhalte sind viele Leute bereit, auch ordentlich Geld auszugeben. Aber selbst wenn Leute viel Geld für einen Onlinekurs oder eine Fortbildung investieren, ist das noch keine Garantie, dass sie auch in die Umsetzung kommen. Die Weiterbildungsbranche lebt zum Großteil genau von dem Wissenshunger:
„Ich hab jetzt den Fortgeschrittenen-Kurs. Wenn ich dann meinen Masterkurs fertig habe, kann ich endlich loslegen. Vielleicht mach ich auch noch den Selbsterfahrungskurs mit.“
Wenn Wissen lähmt
Zu wissen, was du tust, ist natürlich erst einmal erstrebenswert. Allerdings kann das vorhandene Wissen auch lähmend wirken. Je tiefer du in ein Fachgebiet eintauchst, desto klarer wird dir, wie viel du noch nicht weißt. Jetzt schon loszulegen, fühlt sich also nicht richtig an.
Das Noch-nicht-Wissen ist natürlich auch eine super Ausrede, noch nicht anfangen zu müssen. Zu starten ist immer anstrengend. „Ich brauch nur noch den einen Kurs, dann fühl ich mich auch sicher“ sorgt – bewusst oder unbewusst – sofort für Erleichterung. Denn du musst noch nicht loslegen.
Das Gegengift gegen Umsetzungsprobleme
Es darf stark bezweifelt werden ob dieses Zitat wirklich von Goethe stammt:
„Erfolg hat drei Buchstaben: T – U – N.“
Wenn er den Spruch wirklich zum Besten gegeben hat, dann hat er eine Steilvorlage für alle Motivationstrainer*innen geliefert.
Es ist am Kalenderspruch allerdings was Wahres dran: Loslegen ist der entscheidende Faktor.
Es ist ja völlig ok, wenn du dir erst einmal die Basics draufschaufelst. Vergisst du allerdings, ins Tun zu kommen, dann liegt dieses Wissen leider brach.
Deine Stärken und Bedürfnisse helfen dir nicht nur beim Anfangen sondern auch beim Dranbleiben. Letzteres ist mindestens genauso wichtig wie das Ins-Tun-Kommen. Dazu mehr weiter unten.
Willst du es wirklich wirklich?
Du hast dich also entschlossen, abzunehmen, ein Instrument zu lernen oder dein Englisch wieder aufzupolieren. Was viele vergessen, ist sich ganz ehrlich zu fragen:
Will ich das wirklich wirklich?
Oder finde ich den Gedanken daran ganz schön, aber bin eigentlich nicht bereit, die Arbeit reinzustecken?
Auf meinen Satz „Ich würd gern Gitarre spielen können“ hat ein Bekannter zu mir gesagt: „Nein, das möchtest du nicht. Sonst hättest du längst angefangen. Du findest den Gedanken gut, Gitarre spielen zu können.“ Die Klarheit hat mich zwar etwas kalt erwischt, aber er hatte Recht.
Auf einer Skala von 1-10, wie sehr willst du deinen Vorsatz umsetzen? (1 = wär schon ganz nett / 10 = keine 20 Pferde werden mich abhalten können.)
Alles unter 7 kannst du auch gleich wieder verwerfen.
Das Warum kennen
Weißt du, warum bzw. wofür du etwas machst, hilft dir das nicht nur beim Start sondern vor allem auch dann, wenn in der Umsetzung Durststrecken zu überwinden sind.
Du willst dein Englisch aufpolieren, weil du dann beruflich deutlich mehr Chancen hast. Die Chance, dass du dran bleibst ist höher, als wenn du sagst: „Ich müsste eigentlich wieder mal mein Englisch auffrischen.“
Den Grund, warum du etwas Neues anfangen oder etwas ändern möchtest, ist einfach verdammt wichtig für die Überlebenschance deines Vorsatzes.
Deine Stärken als Starthilfe
Du weißt, was du anpacken willst und du kennst dein Warum. Deine Stärken dienen dir als Starthilfe, um ins Tun zu kommen.
Die einfachste Übung: Du schnappst dir Stift und Zettel und notierst 3 Erfolge (groß oder klein) der letzten 6 Monate. Ein Blick in deinen Kalender hilft häufig, um dich wieder an deine Erfolge zu erinnern.
Schreibe unter jeden Erfolg eine Liste deiner Stärken auf, die dir geholfen haben, den Erfolg zu erreichen. Eine Liste besteht aus mehr als zwei Stärken. Sei großzügig und schreib alles auf, was dir einfällt.
Wenn du keine Stärken findest, wird es allerhöchste Eisenbahn für den Online-Stärken-Check, das StärkenRadar. Hier gehts direkt zum Online-Check.
Du kannst selbstverständlich auch eine Selbst- und Fremdeinschätzung durchführen. Eine Anleitung findest du in diesem Blogartikel.
Zurück zu deinen Stärken-Listen: Streiche 5-7 Stärken in den Listen an, die dir helfen werden, dein Neues Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Du wirst sehen, dass du schon längst alle Werkzeuge besitzt, um ins Tun zu kommen und dran zu bleiben.
Auf deine Bedürfnisse achten
Jede Stärke bringt Bedürfnisse mit sich.
Zwei Beispiele:
Empathische Menschen haben das Bedürfnis nach echten Beziehungen zu anderen Menschen.
Fokussierte brauchen klare Ziele.
Beim Lernen oder in der Umsetzung allgemein kannst du darauf achten, dass du nicht nur deine Stärken einsetzen kannst. Achte auch auf deine Bedürfnisse.
Bezogen auf das erste Beispiel oben: Eine empathische Person lernt eine Sprache mit großer Wahrscheinlichkeit viel besser im Gespräch mit anderen Leuten. Die gleiche Person in einen Raum einzusperren und Grammatikbücher durcharbeiten lassen, ist deutlich weniger erfolgsversprechend. Und es wird ihr weniger Freude machen, weil eben der Kontakt fehlt. Die Abbruchgefahr nimmt deutlich zu.
Im StärkenRadar erfährst du nicht nur deine Top8 Stärken. Zu jeder Stärke bekommst du ausführlich erklärt, welche Bedürfnisse du hast. Hier gehts direkt zum StärkenRadar.
Das Mittel gegen Umsetzungsprobleme: Hier aufhören zu lesen, anfangen!
Bis hierher alles graue Theorie. Jetzt bist du dran. Viel Freude bei der Umsetzung.
Und lass uns gerne wissen, wie dich deine Stärken in die Umsetzung gebracht haben. Wir freuen uns über deine Erfolgsgeschichten. Große wie kleine. Einfach eine Mail an sebastian@staerkeneffekt.de
Bildquelle Titel: https://medium.com/@cphftw/funding-is-a-b-or-is-it-54f74e993c04