Die Forschung zum Positive Leadership Modell PERMA-LeadⓇ, belegt die hohe Wirksamkeit eines menschen- und ressourcenorientierten Führungsstils. Die Forschungsergebnisse holen Positive Leadership und Stärken stärken aus der „Nice-to-have“- oder „Kuschelpädagogik“-Ecke. Die Daten zu den breitgefächerten Vorteilen sind damit nur noch schwer zu ignorieren. Auszüge aus den Ergebnissen findest du weiter unten im Artikel.

Das PERMA-Modell

Aufbauend auf dem PERMA-Modell von Martin Seligman, wurde vom Ebner-Team an der Universität Wien das PERMA-Lead-Modell entwickelt. Hier sind die 5 Bereiche dargestellt:

Jeder Buchstabe in PERMA steht für den Anfangsbuchstaben der 5 Elemente:

Positive Emotions:

Führungskräfte kümmern sich um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter/innen und fördern die Freude am eigenen Tun, um Problemlösungsfähigkeit, Leistung, Arbeitsklima und Kundenloyalität zu verbessern. Der Fokus auf die Positive Emotions hat zudem gesundheitsförderliche Effekte für die Belegschaft.

Engagement:

Führungskräfte erkennen und nutzen die Stärken ihrer Mitarbeiter/innen. Die Stärken werden bewusst bei der Aufgabenverteilung berücksichtigt. Auch die Weiterentwicklung der Kolleg*innen wird nach deren Stärken ausgerichtet. Und eben nicht an den Schwächen herumgeschraubt. Dadurch steigt Motivation, Zufriedenheit und die Bindung ans Unternehmen.

Relationships:

Führungskräfte bauen tragfähige Beziehungen im Team auf, indem sie Unterstützung und Wertschätzung fördern und ein Wir-Gefühl etablieren. Positive Beziehungen fördern Kooperation, Informationsaustausch, Teamerfolg, Gesundheit, Resilienz und Problemlösefähigkeit im Team.

Meaning:

Führungskräfte verdeutlichen immer wieder den Sinn hinter den anstehenden Aufgaben, um Leistung, Engagement, Arbeitsqualität, Wohlbefinden und psychische Gesundheit zu steigern. Jeder*m ist klar, dass sie/er einen wichtigen Beitrag zum Gelingen leistet.

Accomplishment:

Führungskräfte machen immer wieder erreichte Ziele sichtbar, indem sie regelmäßig positives Feedback geben. Erfolge werden gemeinsam gefeiert. Dadurch stärken sie Selbstwahrnehmung, Leistung, Gesundheit, Bindung ans Unternehmen, Lernfähigkeit und Arbeitszufriedenheit ihrer Leute.

Positive Leadership und Stärkenorientierung

Wie oben beschrieben haben Führungskräfte ordentlich Einfluss darauf, ob ihr Team die Arbeit als sinnhaft empfindet, ob sich die eigenen Leute wohl fühlen und ob sie motiviert zur Arbeit kommen.
Es geht bei PERMA-Lead nicht nur darum, die anstehenden Aufgaben einfach ein Stück besser erledigen zu können.

Die dahintersteckende Haltung geht noch ein ganzes Stück weiter:

Jede und jeder wird individuell gesehen und die individuelle Leistung wird auch gewertschätzt.

Der Blick auf die ureigenen Stärken jeder*s einzelnen ist wichtiger als der Drang, die Schwächen auszumerzen.

Letzteres halte ich eh für übergriffig: Da hat jemand in der Rolle als Führungskraft ein bestimmtes Bild vor Augen, wie jemand anderes zu sein hat, um eine bestimmte Rolle auszufüllen. Geschieht das nicht nach diesem inneren Bild, soll die Person gefälligst an ihren Schwächen arbeiten. Und zwar so lange, bis das vorgefertigte Bild endlich erreicht ist. Übergriffig.

Bei PERMA-Lead steht die Entwicklung und Potenzialentfaltung der eigenen Leute im Vordergrund. Und das größte Potenzial liegt eben im Ausbau der Stärken und im Anzapfen der eigenen Ressourcen.

Wie zahlt Stärken stärken genau auf Positive Leadership ein?

Natürlich freuen wir uns beim StärkenEffekt darüber, dass das Konzept Stärken stärken eine so tragende Rolle bei PERMA-Lead spielt. Und wenn du einen Hammer besitzt, dann besteht die ganze Welt aus Nägeln. Deshalb sehen wir natürlich etliche Verbindungen zwischen dem Konzept der Stärken-Orientierung und den PERMA-Bausteinen. Also: Stärken-Brille aufgesetzt und den Einfluss der Stärken-Orientierung auf die 5 Elemente mal genauer angeschaut.

Positive Emotions:
Kann ich meine Stärken einsetzen, lerne ich schneller. Aufgaben gehen mir leichter von der Hand. Und ich merke, dass ich einen echten Beitrag leisten kann. Setze ich gleichzeitig mehrere Stärken ein, erreiche ich immer wieder ein flow-artigen Zustand. Meine Arbeit macht mir Freude. Und kommt mir vielleicht gar nicht wie Arbeit vor.

Engagement:
Es ist eine hohe Form der Wertschätzung, wenn meine Führungskraft mich dort einsetzt, wo meine Stärken am besten zum Tragen kommen. Dort kann ich meine Fähigkeiten ausbauen. Ich weiß, dass ich einen wichtigen Beitrag für’s große Ganze leiste. Das motiviert mich von innen heraus.

Relationships:
Wenn jede und jeder im Team die Stärken der Kolleg*innen kennt, können wir uns gegenseitig leichter um Unterstützung bitten. Wir kennen auch die Bedürfnisse der anderen und können auf sie eingehen. Außerdem ist es echte Wertschätzung, wenn ich die Andersartigkeit meiner Kolleg*innen als Mehrwert verstehe: „Wir haben das gleiche Ziel UND haben unterschiedliche Wege, dort hinzukommen.“ So können wir uns in unterschiedlichen Phasen des Projekts gut ergänzen.

Meaning:
Kann ich meine Stärken und vor allem auch meine dahinterliegenden Bedürfnisse ausleben, dann bin ich genau in meinem Element. Dann empfinde ich mein Tun auch als sinnhaft. Ich kann meine Werte leben und weiß, dass ich ein wertvoller Part im Team bin.

Accomplishment:

Haben wir ein gemeinsames Ziel, können wir gemeinsam überlegen, wer welchen Part übernimmt. Wann bin ich am wertvollsten im Team? Wo kann ich mich im Projektverlauf besonders gut einbringen? Wie kommen wir als Team am geschmeidigsten ans Ziel, um schnell erste Erfolge zu feiern?

Positive Leadership setzt auf Evidenz: Die Wirkung von Positive Leadership ist beweisbar

Je stärker eine Führungskraft – bewusst oder unbewusst – die 5 PERMA-Lead Faktoren umsetzt, desto positiver waren die Effekte in den wissenschaftlichen Untersuchungen zu erkennen. Der Wirtschafts- und Organisationspsychologe Dr. Markus Ebner von der Uni Wien hat folgende Erkenntnisse in seinen Studien gewonnen:

1) Deutlich weniger Krankenstandstage

In der Studie konnte nachgewiesen werden, dass Positive Leadership Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeitenden hat: In Betrieben, in denen PERMA-Lead etabliert ist, sind die Krankenstandstage deutlich unter dem Durchschnitt. Je nach Unternehmen und Position betragen die täglichen Ausfallkosten pro Mitarbeiter*in im Schnitt 400 Euro.*

2) Burnout-Gefahr der Mitarbeitenden sinkt

Je stärker der Führungsstil auf die PERMA-Faktoren ausgerichtet ist, desto geringer ist die Burnout-Gefährdung der Mitarbeitenden.*

3) Kund*innen kaufen mehr ein

In einer Studie wurden Supermärkte mit einander verglichen. Die Supermärkte, deren Führungskräfte auf die 5 PERMA-Faktoren einzahlen, hatten über 6% höhere Einkaufsmengen in den Einkaufswägen der Kund*innen zu verzeichnen. Das Führungsverhalten hat also nicht nur Einfluss auf die eigenen Mann-/Frau-schaft, sondern auch auf die Kund*innen und deren Einkaufsverhalten!*

4) Zuversicht bei Veränderungen

Die Zuversicht, anstehende Veränderungen meistern zu können, ist in Teams, die nach PERMA geführt werden, signifikant höher. Damit dürfte es auch deutlich leichter sein, bei anstehenden Changeprozessen in die Umsetzung zu kommen.**

5) Geringere Fluktuation

Leute bleiben dem Unternehmen länger verbunden, wenn die Führungskraft nach PERMA-Lead führt. Die Wechselbereitschaft ist deutlich geringer. Gerade in Zeiten, in denen der Fachkräftemangel beschworen wird, ein echter Wettbewerbsvorteil. ***

*   Ebner, M. (2019). Positive Leadership. PERMA-Lead: die fünf Schlüssel zur High Performance. Wien: Facultas Verlag
** Frühwirt, T. & Ebner, M. (In Vorbereitung): Welchen Einfluss hat Positive Leadership auf die Veränderungsbereitschaft von Mitarbeiter*innen.
*** Thürridl, L. & Ebner, M. (In Vorbereitung): Im Gedanken bin ich schon woanders: Der Einfluss von Positive Leadership auf den Wunsch, den Arbeitgeber zu wechseln.

Mehr Forschungsergebnisse findest du im Buch „Positive Leadership – Erfolgreich führen mit PERMA-Lead“ von Markus Ebner, erschienen bei Facultas. Bitte nicht beim Giganten mit dem großen A kaufen. Sondern beim Buchhandel um die Ecke. Letzterer freut sich.

Stärken stärken bei dir im Unternehmen

Von der 4-Mann-Agentur, über die 30-köpfige Ergotherapie-Praxis bis hin zum internationalen Business-Netzwerk. Unsere Kund*innen wollen das Potenzial ihrer Leute kennenlernen und nutzen. Einer der ersten Schritte in die Welt der Stärken-Orientierung ist es, deine eigenen Stärken zu entdecken.

Am schnellsten geht das mit unserem hauseigenen Stärken-Check, dem StärkenRadar. Innerhalb einer Viertelstunde filtert unser Online-Check deine Top8 Stärken heraus. Und die dazugehörigen Bedürfnisse, die jede Stärke mit sich bringt. Außerdem erkennst du, in welcher Rolle du am wertvollsten für dein Team bist. Hier kommst du direkt zum StärkenRadar.

Für mehr Hintergründe zum StärkenRadar kannst du diesen Blogartikel lesen.

Wer gleich noch tiefer eintauchen möchte, der/dem sei unser neuestes Baby, das StärkenRadar PLUS ans Herz gelegt. In unserem Videotraining mit über 45 Videos kannst jede deiner Stärken von allen Seiten beleuchten. Du verstehst, wie sehr deine Stärken dein Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen. Und du bekommst viele Einblicke, warum die Menschen um dich herum so ticken wie sie eben ticken. Hier gehts zum Videotraining.

In Team-Workshops schauen wir uns die einzigartige Stärken-Kombination jedes Teammitglieds an. Immer dann interessant, wenn sich etwas in eurem Team verändert, eine neue Führungskraft übernimmt, Projektteams zusammengestellt werden oder wenn ihr einfach enger zusammenwachsen wollt. Die Aufgaben so zu verteilen, dass ihr euch gegenseitig ergänzt, ist nicht nur effektiv sondern das Arbeiten macht einfach deutlich mehr Freude. Win-win.

Und wenn ihr mehr Lust auf PERMA-Lead bekommen habt: Wir haben zwei StärkenCoachs, die die offizielle PERMA-Lead Berater*innen Zertifzierung haben.

Für ein erstes Kennenlernen ganz einfach ganz unbürokratisch eine freundliche Mail an: sebastian@staerkeneffekt.de