Vor 1,5 Jahren haben wir unseren Blog gestartet. Ich war zwar mal Werbetexter und Schreiben an sich fällt mir nicht besonders schwer. Regelmäßige Content Erstellung ist trotzdem eine Herausforderung. Vor allem mit dem Anspruch, dass du, liebe*r Leser*in, immer etwas Handfestes mitnehmen kannst. Hier verraten wir dir ein paar Tipps für die Content-Produktion.

Organisch wachsen heißt leider: Geduld haben

Wir feiern also ein kleines Jubiläum: Du liest gerade den 50sten Blogartikel. Schon verrückt. Und fantastisch viel Arbeit und Herzblut, die da reingeflossen sind. Die regelmäßige Content Erstellung hat sich aber gelohnt: Bei Google sind wir auf Platz 2 hochgeklettert, wenn du nach dem Begriff Stärkenorientierung suchst. Und nach Artikel Nr. 30 kamen dann die ersten proaktiven Anfragen unserer Kund*innen, die ungefähr so geklungen haben: „Ich hab euren Artikel über Thema XY gelesen. Ihr sprecht mir aus der Seele“.
Das Ganze hat aber auch ein paar Monate länger gedauert, als ich das vermutet hätte. Und Geduld steht leider nicht in meinem Familienwappen.

Anfangen

Gerade der Anfang ist sauschwer (excuse my French). Vor allem, wenn im Blog noch gähnende Leere herrscht. Ist der Start aber erstmal gemacht, ist das schon die halbe Miete. Und wenn du dich fragst: „Interessiert es überhaupt irgendjemanden, was ich da zusammenschreibe?“. Ja, tut es. Sicher nicht alle. Aber das ist wiederum auch gut so. Und es werden auf Dauer immer mehr. Also: Ran an den Speck und schreiben, schreiben, schreiben.

SEO

Drei Buchstaben, die ich schon kannte, aber nie wirklich angewendet hatte. Search Engine Optimization. Wer auf Seite 2 bei Google gelistet ist, hat sich richtig gut versteckt. Auf Seite 3 finden dich nur noch die Geduldigsten.

Wenn du Spezialist*in in einem Bereich sein möchtest, lohnt es sich auf jeden Fall für dich, zumindest am Anfang jemanden zu beauftragen, der eine Keyword-Analyse für dich durchführt. Kostet wenige Hundert Euro und du kannst dir sicher sein, dass die Leute dich und dein Thema auch finden.

Der schöne Nebeneffekt: Du bekommst eine Liste mit Wörtern/Keywords, die oft gesucht werden. Und diese Liste kannst du als Startschuss für deine Blogartikel hernehmen. Rund um diese Begriffe kannst du dann nämlich komplette Artikel schreiben.

Die Crawler von Google finden dich vielleicht nicht am allersten Tag oder in der allerersten Woche. Aber nach ein paar Monaten kletterst du immer weiter nach oben in den Google-Ergebnissen. Und zwar ohne große Überweisungen an den Suchgiganten. Ganz organisch.

Wer keinen SEO-Profi bezahlen möchte, kann sich auch mal www.answerthepublic.com zu Gemüte führen. Auch in der Gratisversion gibt’s dort schon gute Hinweise, wonach Leute wirklich suchen.

Quelle: www.answerthepublic.com

Den letzten Satz nach vorne holen

Zieh deinen letzten Satz ganz an den Anfang deines Textes. Der letzte Satz wird häufig als Abrundung und Zusammenfassung des Textes genutzt. Und genau dort steckt dann häufig die Hauptaussage, die du vermitteln willst.

Wir packen diesen wichtigsten Satz gleich in den kleinen Vorspann, der Lust auf’s Weiterlesen macht. Schreibst du nämlich zu lange um den heißen Brei herum, verlierst du die Leser*innen. Den Tipp, den letzten Satz in die erste Reihe vor zu holen, hab ich aus dem Tim Ferriss Podcast. Immer wieder hörenswert.

Zwischenüberschriften geben Struktur – zuerst dir und dann den Leser*innen

Wenn du eine interessante Überschrift gefunden hast, dann mach dich als allererstes an die Zwischenüberschriften im Text. Sie geben dir eine inhaltliche Logik vor. Wenn du deine Zwischenüberschriften nicht kennst, läufst du Gefahr, dass du ins Faseln kommst. Ohne roten Faden. Und dann verlierst du die Leser*innen.

Die Überschriften dienen außerdem beim Lesen als Orientierungspunkte. „Jetzt muss ich noch 4 Zeilen lesen, dann bin ich beim nächsten großen Punkt.“ Sie lockern das Textbild zusätzlich deutlich auf. Gerade für Querleser sind die Zwischenüberschriften enorm wichtig, weil sie eben sehr selektiv lesen. Achte bei den Überschriften darauf, dass du auch hier wieder wichtige SEO-taugliche Keywords aus deiner Liste mit einbaust. Dann findet Google deine Texte schneller und stuft sie als hochwertiger für deine Leserschaft ein.

Frag die Zielgruppe

Gespräche mit Menschen aus deiner Zielgruppe sind eine super Inspirationsquelle. Frag sie, was sie gerade bewegt. Hör genau hin. Und merke dir die wichtigsten Aspekte. Wenn dir irgendeine Aussage interessant vorkommt, frag genauer nach. Und frage vor allem nach Geschichten, die deine Gesprächspartner*innen mit deinem Lieblingsthema erlebt haben.

Manchmal lohnt es sich sogar, Zitate direkt in die Erinnerungen deines Smartphones zu tippen. Ein Kunde hat beispielsweise mal beiläufig den Spruch fallen lassen: „Selbst wenn ich nur betriebswirtschaftlich getrieben wäre und mir das Zwischenmenschliche egal wäre, würde ich trotzdem auf die Stärken der Leute setzen. Dann arbeiten die doch viel lieber.“ Das war der Startschuss und Headline für einen Linkedin-Beitrag, der ganz gut funktioniert hat.

Deine eigene Sprache finden

Wir sind ja sehr stark auf den B2B Kontext ausgerichtet. Deshalb habe ich anfangs auch den sprichwörtlichen Stock im Allerwertesten gehabt. Ich wollte besonders clever und/oder seriös klingen. Ende vom Lied: völlig austauschbare, glattgeschliffene Texte. Die haben so gar nicht zu uns als Unternehmen aus der Praxis für die Praxis gepasst.

Wir wollen ja wenig Geschwurbel, sondern viel Umsetzung. Und wir wollen auch gesehen und gehört werden, damit unsere Mission möglichst viele Menschen erreicht. Deshalb habe ich dann auch irgendwann angefangen, viel stärker so zu schreiben wie ich auch in Vorträgen und Workshops spreche. Und jaaaa, damit ecke ich bei dem einen oder der anderen vielleicht mal an. Das ist aber auch ok für uns.

Aus einem Blogartikel kannst du mindestens 3-4 Social Media Posts basteln

Jeden Tag auf Social Media zu posten, kostet Zeit und Kraft und du brauchst Durchhaltevermögen. Wenn du deine Hausaufgaben mit den Zwischenüberschriften gut gemacht hast, kannst du aus jedem Blogartikel locker drei oder mehr Linkedin Posts generieren. Die Überschriften sind die Lese-Stopper im Feed. Darunter kannst du dann noch ein paar Zeilen schreiben, um was es in deinem Blogartikel genau geht. Link zum Blogartikel in die Kommentare packen und zack-feddich ist der neue Post.

Der Schlangenotto´sche Themenstern

Unser Geschäftsführungskollege und Angel-Investor Jens Schlangenotto (ja, der heißt so) hat als allererste Amtshandlung seinen Themenstern bei uns eingeführt. Eine Mindmap, in deren Mitte dein Thema steht, für das du als Expert*in wahrgenommen werden möchtest. Die dicken Zweige in der MindMap sind Unterbereiche deines Hauptthemas und benachbarte Themenfelder.

Je feiner die Äste werden, desto granularer werden die Ideen. Diesen Themenstern kannst du jederzeit erweitern, ergänzen und du kannst erste Ideen-Fragmente dort parken. Das entspannt ungemein, weil du weißt, dass du die Idee nicht vergessen wirst. Wenn du den Themenstern fleißig fütterst, dann hast du eine riesige Sammlung, aus der du immer wieder neue Blogartikel oder Social Media Posts basteln kannst.

Wir nutzen für den Themenstern das digitale Whiteboard Mural. Auf das Whiteboard können alle beim StärkenEffekt zugreifen. Und dort können wir Bilder, PDFs, Videos und Zeichnungen hinterlegen. Ein riesiger Fundus für neue Ideen.

Nutze deine Stärken

Der Tipp musste ja noch kommen. Aber es stimmt. Deine Stärken helfen dir, Content zu erstellen.

Wir haben ja beim StärkenRadar 3 verschiedene Kategorien, in die sich unsere 24 Stärken einordnen lassen: Kopf, Hand und Herz.

Kopf: Die Arbeit, die im Kopf stattfindet, ist den Menschen mindestens genauso wichtig, wie die Umsetzung. Falls du viele Kopf-Stärken besitzt, kannst du z.B. einen Großteil deiner Contentideen bei der Recherche generieren. Du kannst dir schnell eine Argumentationskette zurechtlegen und dir vielleicht sogar in kürzester Zeit einen Contentplan erstellen.

Hand: Umsetzung ist für die Hand-Menschen viel interessanter als stundenlange Recherche. Du kommst am besten in die Contenterstellung, wenn du einfach mit dem Schreiben anfängst. Vielleicht hilft dir auch eine Schreibroutine wie z.B. jeden Tag 20 Minuten schreiben. Egal ob der Content wertvoll erscheint oder eher ein Rohrkrepierer ist. Wichtig ist, dass du schreibst. Ausmisten kannst du im Nachgang immer noch. Vielleicht sind auch kleinere, dafür häufigere Posts eher dein Ding statt seitenweise theoretische Abhandlungen zu verfassen.

Herz: Menschen mit vielen Herz-Stärken lieben den zwischenmenschlichen Austausch. Vielleicht kommst du zu den besten Ideen, wenn du dich mit Fachleuten unterhältst. Oder durch Gespräche mit deinen Kund*innen bzw. mit Vertreter*innen deiner Zielgruppe. Was sicher auch hilfreich ist: stell deine ersten Ideen ein paar Kolleg*innen vor. Deren Feedback wird wiederum deine Kreativität beflügeln. Außerdem könnte es dir sehr leicht fallen, mit sprachlichen Vergleichen und Metaphern zu arbeiten.

Deine Stärken findest du über unseren hauseigenen StärkenCheck, das StärkenRadar heraus. Mehr zum StärkenRadar kannst du hier lesen.

So, das wars. Wenn die 10 Punkte für dich hilfreich waren, lass es uns gerne wissen. Wir freuen uns über dein Feedback: info@staerkeneffekt.de

Danke dir!

Viel Freude beim Schreiben.✌🏼