Wir erleben einen Wandel vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt: Die Auswahl an Jobs für gute Leute ist groß. Bewerber*innen können also deutlich wählerischer sein als früher. Und sind es auch. Wer im Moment auf Mitarbeiter*innen-Suche ist, bekommt das deutlich zu spüren. Ein stärken-orientiertes Auswahlverfahren kann eine gute Hilfestellung sein.

Heute wird nicht mehr der erstbeste Job angenommen, bei dem das Gehalt stimmt. Viel mehr schauen Bewerber*innen darauf, ob und wie sie gefördert werden, wie die Zusammenarbeit im Team ist und ob ihre Bedürfnisse z.B. nach Flexibilität in der Arbeitszeit zum Tragen kommen.

Unternehmen bewerben sich bei Bewerber*innen

Die besten Arbeitgeber weltweit haben erkannt, dass ihre Mitarbeiter*innen entscheidend für ihren Erfolg sind. Ihnen ist klar, dass auch sie sich bei Interessent*innen bewerben müssen. Schließlich gibt es genügend Alternativen auf dem Arbeitsmarkt.
Ein Kickertisch, ein immervoller Getränkekühlschrank und das firmeneigene Fitness-Studio sind sicherlich Annehmlichkeiten, die gerne bei Vorstellungsgesprächen hergezeigt werden. Aber auch diese sind austauschbar.

Wirklichen Eindruck hinterlassen Firmen, in denen die Bewerber*innen von Anfang an spüren, dass sie ernstgenommen und gesehen werden.

In diesen Firmen bekommen Mitarbeiter*innen das Gefühl, dass gerade sie einen wertvollen Beitrag fürs große Ganze liefern können, und sie auch an der richtigen Stelle sitzen.

Der Bewerbungsprozess als Aushängeschild fürs Unternehmen

Schon am Anfang des Bewerbungsprozesses bekommen Interessent*innen ein Gespür dafür, ob sie nach ihrer Persönlichkeit oder nach ihrem Lebenslauf eingestellt werden. Es macht einen deutlichen Unterschied, ob ich nach einem automatisierten Scan meines Lebenslaufs eine standardisierte Einladung zu einem Gespräch bekomme. Oder ob ich eine persönliche Einladung erhalte, in der steht, dass mich die zukünftige Führungskraft kennenlernen möchte, um zu schauen, welche Stärken ich mitbringe.

Die Stärken helfen euch, die richtigen Leute zu erkennen und einzustellen

Die Stärken der Bewerberinnen zeigen euch schnell, ob sie/er die Rolle gut ausfüllen kann, für die ihr sie/ihn einstellen möchtet. Außerdem verraten euch die Stärken, welche Bedürfnisse die Bewerber*innen haben und ob ihr diese auch auf längere Sicht bedienen könnt und auch bedienen wollt. Schließlich plant ihr ja, sehr lange miteinander zu arbeiten. Außerdem bekommt ihr ein Gespür dafür, ob die Person das bestehende Team gut ergänzt oder ob diese „nur” mehr von den gleichen Stärken mitbringt, die bereits im Team vorhanden sind. Sollte das der Fall sein, könnt ihr euch immer noch überlegen, ob der/die Bewerber*in an anderer Stelle im Unternehmen gut aufgehoben wäre.

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Die richtigen Leute auch an die richtige Stelle setzen

Ihr habt die Bewerber*innen überzeugen können, bei euch anzufangen. Der erste Schritt ist damit getan. Jetzt gilt es zu schauen, dass sie auch die ureigenen Stärken einsetzen können. Warum ist das so wichtig und warum gilt das selbstverständlich auch für alle anderen Mitarbeiter*innen im Unternehmen?
Wenn wir unsere Stärken einsetzen können, gehen uns Aufgaben leichter von der Hand, wir entwickeln im neuen Umfeld schnell Selbstsicherheit und können von Anfang an echten Mehrwert im Team liefern. Auch im Arbeitsalltag hat „Stärken stärken” einen großen Effekt auf die einzelne Person, aber auch auf‘s Team. Wenn ich weiß, wie ich persönlich einen Beitrag leisten kann und was mich für mein Team wertvoll macht, gehe ich deutlich motivierter an meine Aufgaben heran. Und wenn ich zusätzlich feststelle, dass sich die Stärken im Team kongenial ergänzen (jede*r bringt ihre/seine ureigenen Stärken ein), dann stärkt das natürlich auch das Wir-Gefühl.

Mitarbeiter im Unternehmen halten

Die Forschung belegt ganz klar, dass in stärken-orientierten Firmen die Fluktuationsrate deutlich geringer ausfällt. Oder andersherum: Die Bindung ans Unternehmen und an die eigene Aufgabe ist deutlich stärker ausgeprägt. Kein Wunder, denn wenn ich jeden Tag das tun darf, was ich gut kann und damit auch einen wichtigen Beitrag fürs große Ganze leiste, empfinde ich meine Arbeit als sinnvoll.

Deine Praxis-Checkliste für stärken-orientierte Interviews

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