Es ist eine Kunst für sich, ein gut funktionierendes Team zusammenzustellen. Häufig wird nach Bauchgefühl entschieden. Das kann gut gehn. Allerdings braucht die Führungskraft dafür eine stark ausgeprägte Menschenkenntnis. Die Stärken der möglichen Kandidat*innen geben viele Hinweise, wie eine gute Teamkonstellation ausschauen könnte. Sie verraten nämlich nicht nur, was jede einzelne Person gut kann, sondern auch, welche Rolle sie im Team gut ausfüllen kann. Teams stärkenorientiert zusammenstellen ist leichter als gedacht.

Die Stärken helfen bei der Entscheidung, wer ins Team kommen soll

Einen guten Anhaltspunkt, wer gut ins Team passt, liefern die Stärken der Leute. Jeder Mensch bringt eine einzigartige Kombination an Stärken mit. Im Idealfall ergänzen sich die Stärken aller Teammitglieder so, dass alle Perspektiven abgedeckt sind und für jede Herausforderung ein*e Spezialist*in zur Verfügung steht.

Die persönlichen Stärken sind gute Helfer im Entscheidungsprozess. Sie verraten nämlich nicht nur, wer welche Aufgaben gut meistern kann (Können), sondern zeigen auch, was die einzelne Person für´s Team wertvoll macht. In welcher Rolle sie also einen echten Mehrwert bieten kann. Ganz nebenbei erfährt die Führungskraft auch, welche Bedürfnisse die einzelnen Mitglieder haben. So erkennt sie auf einen Blick, was die einzelnen Teammitglieder brauchen, um gute Arbeit zu leisten.

Unser StärkenRadar Ergebnis ist genau nach diesem Dreier-Schritt aufgebaut: Können – Bedürfnis – Rolle. Unser hauseigener StärkenCheck ermittelt innerhalb von 15 Minuten die Top8 Stärken der Teammitglieder. Hier geht´s zum Online StärkenCheck.

 

Gleiches Ziel, aber bitte unterschiedliche Stärken

Im Idealfall hat ein Team ein gemeinsames Ziel, auf das die Teammitglieder gemeinsam hinarbeiten. Sie bündeln also ihre Energie, um dieses Ziel zu erreichen. Ein gemeinsames Ziel heißt aber nicht, dass auch alle die gleichen Perspektiven haben müssen. Oder die gleichen Stärken mitbringen müssen, um effektiv miteinander zu arbeiten. Ganz im Gegenteil.

Im StärkenRadar haben wir insgesamt 24 Stärken. Diese Stärken werden in drei Kategorien eingeteilt:

Kopf: Der Fokus liegt also auf der Planung.
“Die Arbeit im Kopf ist für mich mindestens genauso wichtig wie die Umsetzung”

Hand: Umsetzung ist die wichtigste Währung.
“Geduld ist nicht meine Stärke. Ich muss ins Tun kommen.”

Herz: Hier steht die Zusammenarbeit und Gemeinschaft im Vordergrund.
“Mir ist es vor allem wichtig, dass das Miteinander stimmt.”

Bei der Teamzusammenstellung solltet ihr darauf achten, dass ihr aus jeder Kategorie Vertreter*innen mit an Bord habt. Warum? Stellt euch mal vor, ihr hättet ein Team, dass nur aus Kopf-Leuten besteht. Das Team plant wie ein Weltmeister, aber in die Umsetzung zu kommen, fällt schwer.
Ein Team, dass nur aus Hand-Menschen besteht, wird sich zwar sofort in die Umsetzung stürzen. Vielleicht fehlt ihm aber der Blick auf´s große Ganze oder die Fähigkeit, die Richtung zu wechseln, wenn neue Informationen ins Spiel kommen.
Ein reines Herz-Team wird sicher darauf achten, dass sich alle wohlfühlen und gut miteinander auskommen. Ob aber viel in der Zusammenarbeit rauskommt, darf bezweifelt werden, wenn der Hauptfokus auf den Beziehungen innerhalb des Teams liegt.

Natürlich überspitzen wir hier ein bisschen. Allerdings ist auch klar, dass es Teams gut tut, wenn unterschiedliche Perspektiven eingenommen werden können. So verhindert ihr die Einseitigkeit in der Wahrnehmung.

Ein gemeinsames Ziel und eine gute Mischung aus den drei Kategorien garantieren aber nicht, dass es keine Reibereien gibt. Die unterschiedlichen Blickwinkel können vor allem in der Gruppenfindungsphase für Spannungen sorgen. Deshalb ist es für die Teammitglieder wichtig, die eigenen Stärken zu kennen. “Welchen Blickwinkel, welche Position, welche Rolle nehme ich ein?”

Es ist aber mindestens genauso wichtig, auch die Stärken, den Standpunkt und den Mehrwert der anderen Teammitglieder zu kennen.

Erst dann bekomme ich den Perspektivwechsel hin und weiß, dass wir im Grunde alle das gleiche Ziel haben. Und dass wir unterschiedliche Vorgehensweisen präferieren, um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen. “Meine Kollegin, will mich gar nicht ärgern oder ausbremsen. Ihr ist es nur wichtig, dass wir alle Fallstricke im Vorfeld betrachten, um uns nicht in eine Sackgasse zu manövrieren.”

 

Klarheit über die Stärken im Team führt zu klaren Rollen

Schon bei der Teamzusammenstellung könnt ihr auf die Stärken der Mitglieder schauen. Im Idealfall macht ihr die Stärken jedes Mitglieds sichtbar. Natürlich nur mit Einverständnis der Menschen. Bei der Arbeit mit den Stärken gilt immer das Prinzip der Freiwilligkeit.
Transparenz schafft ihr z.B. in Stärken-Workshops, in denen ihr euch gegenseitig eure Top Stärken, Bedürfnisse und auch Rollenwünsche vorstellt. In so einem Workshop-Setting könnt ihr euch auch gegenseitig Feedback geben. Das stärkt die Verbindung zu einander enorm. Und das, bevor die eigentliche Teamarbeit überhaupt begonnen hat.

Ein echter Boost für eure Teamkultur.

In Teams, die nach Stärken zusammengesetzt werden, herrscht häufig auch Klarheit, wer welche Rolle im Team gut ausfüllen kann. Es ist von Anfang an transparent, was jede*r einbringen kann. Was jede*r braucht, um gute Arbeit zu leisten. Und was jede*n für´s Team wertvoll macht.

Das ist ein großer Vorteil für die einzelne Person, weil sie weiß, was von ihr erwartet wird. Und sie weiß, dass sie deswegen ins Team geholt wurde, weil gerade sie einen echten Mehrwert liefert: “Meine Stärken werden im Team gebraucht. Ich bin ein wichtiger Teil des großen Ganzen.”

Für das gesamte Team bedeutet die Zusammenstellung nach Stärken, dass jede*r auch weiß, um was sie/er sich nicht kümmern muss. “Hier ist mein Verantwortungsbereich. Und hier beginnt der Bereich von Karin.”

Klare Rollenzuschreibungen sorgen für Klarheit im Handeln und fördern die Bereitschaft, Verantwortung für die eigenen Aufgaben zu übernehmen.

In agilen Organisationen mit flacheren Hierarchien spielen klare Rollenbeschreibungen eine herausragende Rolle. Die eigenen Stärken helfen dabei, die eigenen Rollen konkret zu beschreiben und gut auszufüllen.
Apropos Hierarchien und Führung. Auch in klassischen Organisationen mit einer klassischen Führungskraft hat die stärken-orientierte Teamzusammenstellung viele Vorteile:

  • Ich weiß, wer mich im Team unterstützen kann, wenn mir als Führungskraft Aufgaben weniger liegen.
  • Ich kann Aufgaben guten Gewissens gezielt an Teammitglieder delegieren. Durch die klaren Rollenbeschreibungen weiß ich sofort, wer mein*e Ansprechpartner*in ist.
  • Als Führungskraft weiß ich, was jede*r einzelne braucht, um gute Arbeit zu leisten. Schließlich kenne ich ja die Bedürfnisse meiner Kolleg*innen. Dadurch weiß ich, wie ich mit meinen Leuten kommunizieren muss, um Gehör zu bekommen.

Vielleicht stellt ihr bald ein neues Projektteam zusammen. Oder ihr wollt die Aufgaben im Team nach Stärken verteilen, sodass jede und jeder im eigenen Element ist. Hier findet ihr Infos zu unseren Stärken Workshops.

 

Bildquelle: unsplash.com / proxyklick