Die zwei elementaren Zutaten für Zufriedenheit im Beruf sind die Stärken und Interessen deiner Mitarbeiter*innen.
Zugegeben, das ist schon eine stark reduzierte Darstellung für ein komplexes Thema. Aus unserer Sicht sind es aber die beiden größten Hebel, um die Zufriedenheit eurer Leute zu steigern. Menschen lassen sich auf Dauer nicht motivieren. Sie sind entweder von innen heraus motiviert oder sie sind es eben nicht. Es gibt ein Backrezept für Mitarbeiterzufriedenheit.

Wann bist du selbst zufrieden mit deiner Arbeit?

Erinnere dich an einen Arbeitstag, an dem du völlig erfüllt und zufrieden heimgekommen bist. Oder an einen Arbeitstag, bei dem Zeit wie im Flug vergangen ist. Oder an einen Arbeitstag, an dem du gemerkt hast, dass du voll in deinem Element bist.

Mit großer Wahrscheinlichkeit haben zwei Dinge zu diesem erfüllten Arbeitstag geführt:

1. Du konntest deine STÄRKEN zum Einsatz bringen. Du wusstest, dass du die Aufgabe meistern kannst. Du warst also nicht überfordert. Und auch nicht unterfordert! Das ist auf Dauer ähnlich schädlich wie ständige Überforderung.

2. Du hattest Lust auf die Aufgabe, weil sie dein INTERESSE gekitzelt hat. Es hat dir Spaß gemacht, dich in die Aufgabe reinzufuchsen, sie zu durchdringen, mehr zu lernen.

Wenn deine Stärken auf deine Interessen treffen, ist die Chance groß, dass du die Aufgabe als erfüllend empfindest.

Das heißt übrigens nicht, dass die Arbeit nicht anstrengend ist oder anstrengend sein darf!

Es ist doch ein fantastisches Gefühl, wenn du ordentlich was weggearbeitet hast. Du liegst auf der Couch und es stellt sich ein Zufriedenheitsgefühl in der Magengegend ein. Das ist dann das „gute Geschafftsein“. Und dieses gute Geschafftsein entscheidet sich ganz enorm vom „Fertigsein“, wenn du entweder den ganzen Tag über- oder unterfordert warst oder an Themen arbeiten musstest, die dir keine Freude bereiten oder dir nicht sinnhaft erscheinen.

Welche Faktoren spielen neben Stärken und Interessen ebenfalls eine Rolle?

Mitarbeiter*innen suchen bewusst oder unbewusst nach einem Sinn in ihrem Tun. Deshalb ist es so wichtig, ihnen klar zu kommunizieren, warum etwas getan werden soll und welchen Beitrag sie zum großen Ganzen damit leisten können.
Mitarbeiter*innen wünschen sich Feedback zu ihrem Verhalten.

Es gibt von Gallup Studien, die belegen, dass Mitarbeiter*innen lieber negatives Feedback von ihrer Führungskraft bekommen als gar keines. Das Schlimmste, was eine Führungskraft also tun kann, ist, ihre Leute zu ignorieren. Menschen wollen gesehen und gehört werden. Sich verstanden fühlen.

Regelmäßiges Feedback – nicht nur einmal im Jahr zum Mitarbeitergespräch! – sorgen für höhere Motivation.
Mitarbeiter*innen wollen gefördert werden.

Führungskräfte, die es verstehen, ihre Mitarbeiter*innen dort einzusetzen, wo sie ihre Stärken leben können, fördern ihre Leute.

Sie helfen ihnen, neue Herausforderungen zu meistern. Ein ernst gemeintes Feedback, was die Mitarbeiter*in besonders gut gemacht hat, wird sie für die nächste Aufgabe beflügeln.

Wie kannst du also die Mitarbeiterzufriedenheit in deinem Team steigern?

1) Macht euch eure Stärken bewusst. Nutzt dazu einfache Testverfahren wie das StärkenRadar↗️. Hier bekommt jede Mitarbeiter*in ihre Top8 Stärken innerhalb von 15 Minuten präsentiert.

2) Führt einen Stärken-Workshop↗️ als Team-Tag durch, in dem ihr euch eure Stärken gegenseitig vorstellt und euch auch Feedback gebt, welche Stärken ihr bei euren Kolleg*innen schon in Aktion erlebt habt. So werden alle vorhandenen Stärken im Team sichtbar und die entgegengebrachte Wertschätzung wirkt wie ein Boost auf den Zusammenhalt im Team.

3) Verteilt die zu erledigenden Aufgaben nach dem Pull-Prinzip: Notiert alle anstehenden Aufgaben gut sichtbar im Raum. Fragt konkret nach, wer Lust hat, welchen Task zu übernehmen (Interessen kommen zum Einsatz). Überlegt euch zusammen, ob die Mitarbeiter*in die Stärken für die Aufgabe besitzt und an welcher Stelle sie sich auch Hilfe von einer Kolleg*in holen kann.

4) Führt regelmäßiges, z.B. zwei-wöchentliches Stärken-Feedback ein: „Besonders stark hat Marion letzte Woche ihre Stärke „Netzwerken“ gelebt. Auf der Messe hat sie innerhalb von 60 Minuten 3 neue Kunden an Land gezogen.“ Am besten gelingt es euch, wenn ihr das Stärken-Feedback in bereits etablierte Formate (Jour Fixe, Team-Meetings, Retrospektiven) integriert.