Spätestens, wenn du dich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitest, wird es dir auffallen: Es ist wirklich schwierig zu beschreiben, wo die eigenen Stärken liegen. Warum das so ist und wie du deinem Potenzial auf die Schliche kommst, verraten wir dir in diesem Artikel.

Starten wir mit einem kleinen Experiment:

Schnapp dir Stift und Zettel und stell deinen Handy-Timer auf 30 Sekunden:
Notiere so viele deiner Schwächen wie möglich. (Kleines Schaubild)
Schreib die Begriffe in eine Liste. Je mehr Schwächen desto besser.
(Noch nicht weiterlesen, erst die Schwächen notieren)

Fertig? Wirklich?

Ok, dann stell den Timer wieder auf wieder auf 30 Sekunden. Diesmal sollst du Begriffe finden, für das, was du wirklich gut kannst. Dreh die Seite einfach um und fertige wieder eine Liste an. Diesmal mit deinen ausgeprägtesten Stärken.

Wenn es dir wie den allermeisten Menschen geht, ist es dir deutlich leichter gefallen, deine Schwächen aufzuzählen.

Die eigenen Stärken zu erkennen und genau zu benennen fällt den allermeisten Menschen sehr schwer. Woran liegt das?

Die drei Hauptgründe, warum wir uns schwer tun, unsere Stärken zu benennen:

(1) Eigenlob stinkt

In unserem Kulturkreis wird uns häufig schon als Kleinkind beigebracht, dass Eigenlob stinkt. Zwei Worte mit großer Wirkung. Kinder und auch Erwachsene sollen sich nicht mit ihren Stärken und Leistungen in den Vordergrund drängeln. Das wird gemeinhin als überheblich oder als arrogant angesehen. Natürlich möchte niemand, dass sein Kind von anderen gemieden wird, weil es arrogant wirkt. Nachvollziehbar.

Gleichzeitig führt der Spruch aber dazu, dass wir uns gar nicht trauen, anderen Leuten mitzuteilen, was wir gut können. Vielleicht uns auch gar nicht erlauben, darüber nachzudenken.

Sprüche wie „Nimm dich mal nicht so wichtig.“, „Drängel dich nicht so in den Vordergrund.“und „Pluster dich nicht so auf. Du bist auch nicht besser als alle anderen.“  verstärken den Effekt.

(2) Die eigene Betriebs-Blindheit

Unsere Stärken sind uns so nahe und fühlen sich so natürlich an, dass sie häufig für uns selbst „gar nichts Besonderes“ sind. Wir glauben, dass das alle anderen ja auch beherrschen und es damit überhaupt nicht der Rede wert ist.

Ein Beispiel: Marion besitzt besonders viel Empathie und hat ein ganz feines Gespür für Menschen. Sie kann sich ganz leicht in andere hineinversetzen. Marion muss im Gespräch gar nicht darüber nachdenken, sondern handelt ganz intuitiv aus dem Bauch heraus. Es ist für sie eben „Nichts Besonderes“, sich auf den Gesprächspartner ganz einzulassen und ein tiefgreifendes Gespräch zu führen.

Marion fällt erst auf, dass nicht jeder Mensch einfühlsam ist, wenn andere Menschen zu ruppig mit anderen umgehen. Dieses Verhalten stößt auf völliges Unverständnis: „Wie kann sie nur so grausam zu ihm sein. Sie muss doch sehen, dass er am Boden ist!“

Das, was uns besonders leicht fällt, kann für andere eine große Herausforderung sein. Unsere Stärken lenken also – meist unbewusst – wie wir denken, fühlen und handeln.

(3) Unsere Stärken in Worte packen

Wenn du dich mit deinen Stärken auseinandersetzt, wirst du feststellen, dass du bei einigen Stärken tatsächlich bisher ein wenig betriebsblind warst (s.o.). Für andere Stärken hattest du vielleicht schon ein Gespür, weißt aber nicht, wie du diese Stärke in Worte packen sollst.

„Ich kann mich halt gut mit Fremden unterhalten. Aber das ist doch keine Stärke!“ Sehr wohl ist das eine große Stärke. Frag einmal Leute, die diese Stärke nicht haben, wie groß die Herausforderung für sie ist, fremde Menschen anzusprechen!

In unserem Beispiel sprechen wir von der Stärke „Netzwerken“. Netzwerker freuen sich, wenn sie mit dem Kassierer im Supermarkt plaudern können, unterhalten sich mit Sitznachbarn im Zug und haben auch im Urlaub große Freude dran, neue Leute kennenzulernen. Mit dem Wörtchen „Netzwerken“ kann man genau diese Fähigkeit sehr schön umschreiben.
Unser StärkenRadar liefert dir einfach verständliche Beschreibungen für das, was du wirklich gut kannst.

Wie findest du Antworten auf die brennende Frage: „Was sind meine Stärken?“

(1) Nutze ein Testverfahren wie das StärkenRadar, das dir innerhalb einer Viertelstunde deine Top8 Stärken präsentiert. Inklusive einer einfach verständlichen Erklärung für jede Stärke und vielen Infos zu deinen Bedürfnissen und zu den Rollen, die du mit deinen Stärken gut ausfüllen kannst. Hier geht´s direkt zum Online-Test.

(2) Führe eine Selbsteinschätzung durch

Schreib dir drei Situationen auf, in denen du genau in deinem Element warst. In denen du erfolgreich warst und einfach richtig gute Arbeit geleistet hast.
Welche Stärken haben dir dabei geholfen, diese Situationen zu meistern?
Wo finden sich Überschneidungen deiner Stärken in den drei Beispielen?

(3) Hole dir Feedback von anderen

Bitte Menschen aus deinem Familien- und Freundeskreis, gerne auch aus dem Arbeitsumfeld, dir Feedback zu deinen Stärken zu geben. Folgende Fragen kannst du ihnen zur Verfügung stellen:

„Welche Stärken sind aus deiner Sicht bei mir besonders ausgeprägt?“
„Bei welchen Tätigkeiten bin ich genau in meinem Element?“
„In welchen Situationen bin ich besonders wertvoll für die Gruppe/ für´s Team?“

(4) Fasse die Ergebnisse zusammen

Führe alle drei Aufgaben durch und suche gezielt nach Überschneidungen aus Testergebnis, Selbst- und Fremdeinschätzung. Genau an diesen Überschneidungen kannst du sicher sein, dass du deine ureigenen Stärken entdeckt hast.

(5) Stärke deine Stärken

Setze gezielt deine Stärken ein. Suche dir bei der Arbeit Aufgaben, die du mit deinen Stärken gut ausfüllen kannst. Der Effekt wird enorm sein: Die Arbeit wird dir leichter von der Hand gehen und sie wird dir Freude bereiten. Du wirst auch merken, dass du mehr schaffst und dass dein Selbstbewusstsein steigt. Einfach weil du weißt: „Ich werde die Aufgabe meistern. Ich bringe ja alle Stärken dafür mit.“

Ab jetzt fällt dir die Antwort leicht, wenn dich jemand fragt: „Was sind deine Stärken?“.

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