Unternehmen schreiben sich ja gerne ihre Firmen-Werte auf Kaffeetassen oder zieren ihre Wände mit außerordentlich hübschen Wandtattoos ihrer Wertebegriffe.
Unsere ersten StärkenCoach Tage haben wir zum Anlass genommen, uns über unsere eigenen Werte Gedanken zu machen. Wofür wollen wir als StärkenEffekt GmbH stehen? Welche Werte sollen unsere StärkenCoachs zu unseren Kund*innen tragen?

Werte können zynisch wirken

Die Kaffeetasse, das Mousepad und die Wand sind also bedruckt. Auch auf der Website, werden die Werte verkündet.
Schaust du hinter die Kulissen vieler Firmen, merkst du allerdings schnell, dass es nur leere Worthülsen sind. Ähnliches gilt für lieblos hingeklatschte Mission- oder Purpose-Statements. Aber das ist ein anderes Thema.

Besonders bitter schmeckt der Kaffee, wenn die Kultur genau dem Gegenteil des Wertebegriffs entspricht, der auf der Tasse steht.
Wenn statt dem versprochenen „Vertrauen“ eher tausend Kontroll-Systeme im Unternehmen zu finden sind, um z.B. die Arbeitszeit zu überprüfen.
Wenn statt „Wir gemeinsam für die Zukunft“ eher ein Hauen und Stechen zwischen den Mitarbeiter*innen herrscht.

Genau dann hat die gut gemeinte Wertearbeit nicht nur nicht gewirkt, sondern sogar das Gegenteil bewirkt. Das „Gut gemeint“ ist dann ganz schön in die Hose gegangen. Zurück bleibt ein zynischer Beigeschmack beim Schluck aus der Tasse.

 

Werte als Entscheidungs-Helfer

Gleichzeitig können Werte Orientierung geben. Wenn „Kund*innen zuerst“ wirklich gelebt wird, ist jedem Mitarbeitenden klar, dass es manchmal auch ok ist, die Ware noch einmal zu versenden, auch wenn es diesmal ein Draufleg-Geschäft ist.

Werte helfen außerdem bei der Abgrenzung nach außen. In unserem Fall:

Mit welchen Kunden wollen wir z.B. nicht arbeiten?

Wen möchten wir lieber nicht zum StärkenCoach ausbilden?

Die Antworten auf beide Fragen fallen leichter, wenn wir uns unserer Werte bewusst sind.

 

Wie wir zu unseren Werten gefunden haben

Wir haben uns bei der Werte-Suche professionelle Unterstützung geholt. Lange suchen mussten wir nicht, weil eine unserer StärkenCoachs, Nadja Rondke, eine Profi darin ist, die Werte sichtbar zu machen.

Im ersten Schritt haben wir drei Geschäftsführer des StärkenEffekts „Hausaufgaben“ bekommen. Aus Hunderten Werten haben wir in Etappen unsere jeweils wichtigsten 8 Werte herausgesucht. Und wirklich sehr genau beschrieben, was wir darunter verstehen. Hier lag auch schon die Krux. Worte lösen bei unterschiedlichen Menschen ja unterschiedliche Assoziationen aus. Werte wie „Kreativität“ oder „Einzigartigkeit“ bringen völlig andere Bilder in meinem Kopf hervor als in deinem.

Aus unseren Beschreibungen hat Nadja dann sog. Stammbäume erstellt, mit denen auf einen Blick sichtbar war, welche Werte uns allen dreien wichtig sind. Und welche Werte eng mit einander verwandt sind.

 

Ein Werte-Workshop hat für Klarheit gesorgt

In einem gemeinsamen Kurzworkshop haben wir dann nach und nach unsere Kernwerte herausgearbeitet. Wie Arbeit kam es uns aber gar nicht vor, weil uns die Stammbäume das Aussieben enorm erleichtert haben. Außerdem hat Nadja immer wieder Übungen anmoderiert, die es uns ermöglicht haben, weniger verkopft an die Sache heran zu gehen.
Im Workshop haben wir zusätzlich Begriffe gesammelt, die wir in unseren wöchentlichen Online-Sessions und in unseren zweimonatlichen Retro-Sessions häufig nutzen. Diese Wörter haben wir dann mit unseren Werten verknüpft. Allein dieser Step hat unsere Werte viel erlebbarer und greifbarer für uns gemacht. Ein einfacher und genialer Zwischenschritt.
Folgende Werte haben wir für uns definiert:

 

Unsere Werte

ESSENTIELL EINFACH
Komplexes einfach machen.

Unser hauseigener StärkenCheck ist ja die Basis unserer Arbeit. Von Anfang an war die Devise, einen Check zu bauen, der einfach ist. Der gleichzeitig nicht banal wirkt.
Von der StärkenRadar-Website, über den LogIn und die eigentliche Testdurchführung zum StärkenErgebnis als PDF: alles sollte einfach verständlich und intuitiv zu bedienen sein. Für Azubis und für Menschen aus dem Vorstand. Ein ganz schöner Spagat, der uns häufig Kopfschmerzen bereitet hat. Uns war es aber wichtig, dass euch die Auswertung auch ohne externe Hilfe einen echten Mehrwert liefert.

BRUTAL HOCHWERTIG
Kein Mittelmaß.

Beim StärkenRadar haben wir bereits bei den ersten Prototypen unsere Kund*innen in den Entwicklungsprozess mit einbezogen. Nach jeder Entwicklungsstufe haben wir Feedback eingesammelt, Interviews geführt und bei Expert*innen um Rat gefragt. Ein langwieriger Prozess, aber auch hier wollten wir keine Abstriche machen. Entweder ein richtig geiler Check oder wir lassen es. Halbgeile Tests gibt es da draußen genug.
Gleiches gilt für unseren Content, den wir auf Linkedin teilen. Bei jedem Post haben wir im Fokus, einen echten Mehrwert zu liefern und Aha-Erlebnisse zu ermöglichen.

Am deutlichsten spüren wir den eigenen Qualitätsanspruch allerdings bei unseren StärkenReports. Es fließen mehrere Wochen Arbeit in unsere 30-40seitigen Reports zur Stärken-Orientierung. Auch hier ist die Maxime: Nur Artikel, die echten Mehrwert liefern dürfen rein. Billiges Verkaufsgeschwurbel und pseudowissenschaftlichen Abhandlungen haben keinen Platz. Nur handfestes und einfach umsetzbares Wissen. Hier schließt sich auch der Kreis zu unserem ersten Wert: Einfachheit.

QUASI EINZIGARTIG.
Original sein.

Das schöne bayerische Füllwort „quasi“ fällt bei uns oft. Warum genau wissen wir nicht. Wir mögen’s halt.

„Quasi einzigartig“ denken wir in zwei Richtungen:

Wir selbst wollen ein Original sein:
Wir wollen kein Persönlichkeits-Check von der Stange sein. Unser Testdesign, unsere Auswertung, unser Fokus nur auf die Stärken, unsere Auswertung und unser gesamter Auftritt soll anders sein. Wir verzichten auf möchtegern-wissenschaftlichen Anstrich und wir geben auch nicht vor, dass wir wie Therapeut*innen tief in deine Persönlichkeit blicken können. Das wollen wir auch gar nicht. Wir wollen dir zeigen, was du gut kannst, welche Bedürfnisse du hast und welche Rollen du gut einnehmen kannst. Wir sind keine Schlipsträger und keine Business-Typen. Bei uns gibt`s Hoodies, ganzjähirig Wollmützen (gell, Christoph) und saisonalbedingt Lederhosen (Jens ist frischgebackener und stolzer Lederhosen-Besitzer).

Unsere Kund*innen sind Originale:
Stärken stärken. Dafür sind wir angetreten. Uns interessiert es überhaupt nicht, was du nicht kannst. Wir sind aber verdammt neugierig, welche ureigene Stärken-Kombination du mitbringst. Was dich einzigartig macht.
Was dich wertvoll für andere Menschen macht. Und welche Rollen du einnehmen kannst, um deinem Team einen echten Mehrwert zu bieten. Du bist ein Original. Und wenn wir es schaffen, dass du diese Originalität erkennst und stärker lebst, dann macht uns das glücklich.

 

Einen haben wir noch:
LEICHTIGKEIT.

Bei allem Anspruch an uns und unsere Produkte und Dienstleistungen, wollen wir auch Freude haben. In unseren Jour Fixes wird viel gelacht und Blödsinn gemacht. Aber auch hart gearbeitet. Die Mischung macht’s.
Für jedes Problem, das auftritt, finden wir eine gute Lösung. Das wissen wir. Was uns häufig hilft, ist folgende Fragestellung:

What would it look like, if it were easy?

Natürlich ist es auch hier wieder ein Spagat, zwischen hohem Qualitätsanspruch und Leichtigkeit. Gelingt uns auch nicht immer. Aber wenn beides zusammenfällt, dann sind wir im Flow und es entstehen die besten Ideen. Herrlich.

 

Die Werte auch leben

Die Schärfung unserer gemeinsamen Werte war der erste Schritt. Diesen Mini-Wertekanon mit unseren StärkenCoachs zu challengen war der zweite.
Uns ist allerdings klar, dass solche Werte schnell an Lebendigkeit verlieren, wenn sie eben nicht gelebt werden.

Drei Schritte werden wir unmittelbar umsetzen:

1) Wir werden bei der Auswahl unserer neuen StärkenCoachs darauf achten, dass sie unsere 4 Top-Werte mittragen werden.

2) Auch in der Ausbildung selbst wird es einen Part geben in dem wir die Frage stellen: Wie kannst du mit deinen Stärken helfen, unsere Werte zu unseren Kund*innen zu tragen?

3) In unseren zweimonatlichen Retrospektiven werden die Werte einen festen Part bekommen. Folgende Fragen werden wir uns also regelmäßig stellen:
Bei welchen Werten gelingt uns die Integration ins tägliche Doing schon gut?
Wann sind unsere Werte (zum Teil) auf der Strecke geblieben?
Was wollen wir in ähnlichen Situationen anders machen?

Und wenn wir diese Fragen beantwortet haben, nehmen wir einen kräftigen Schluck aus der Werte-Kaffeetasse und schauen selbstverliebt auf unser Wandtattoo. Not!